Afrika - Kilimanjaro-Besteigung

1999 war Konrad in Afrika, um sich diesen lang gehegten Traum zu erfüllen. Eine Landschaft voller magischer Aus- und Überblicke, dennoch war die Tour eine große Herausforderung. 

Den Kilimanjaro darf man nicht alleine besteigen, denn es ist verboten ohne Führer in den Nationalpark zu gehen. Wende dich deshalb an einen Reiseveranstalter, der die Buchung und Organisation übernimmt. Meine Empfehlung ist „schulz aktiv reisen“ aus Dresden.

  • Du brauchst wirklich sehr gute Kondition, ansonsten ist die Tour von jedem routinierten Bergwanderer zu bewältigen. Übernachtet wird logischerweise in Zelten, und die Temperaturen können da schon mal auf -10°C bis -15°C fallen.
  • Eine wirkliche Gefahr ist nur die Höhenkrankheit, die durch Sauerstoffmangel im Körper verursacht wird. Erste Symptome sind starke Kopfschmerzen und Schwindel. Um vorzubeugen, sollte man viel trinken, ansonsten bleibt aber nur ein schneller Abstieg. Ich bin damit gut klargekommen. Wir waren auf über 4.500 m und sind dann wieder auf 3.900 zum Übernachten abgestiegen. Abends ging es mir nicht gut, aber früh war alles wieder paletti. 
  • Die besten Reisezeiten sind ab Mitte Dezember bis Februar oder Juli bis Oktober. Ich war am 10. August, am Geburtstag meiner Frau, auf dem Gipfel. Telefonieren ging da aber nicht.

Meine Tour 1999 auf den Kilimanjaro:

  • Flug über Amsterdam nach Nairobi. Dort angekommen, waren es, entgegen meinen Vorstellungen von Afrika, nur 15°C und wolkenbedeckter Himmel. Auch wurden meine Erwartungen bei der Fahrt vom Flughafen in die Stadt mit einem klapprigen Jeep bei weitem untertroffen. Laut Reiseführer fährt täglich um 14:00 Uhr ein Bus nach Tansania, den wollte ich nehmen. Der kam dann auch … Irgendwann.
  • Im Reiseführer war die Straße „rot“ eingezeichnet, also nach meinen Erwartungen eine Hauptstraße. Doch am Ortsausgang von Nairobi war da nur noch Steppe, vereinzelte Massai-Dörfer an der Piste, aber Zebras, Dromedare, Strauße, Gazellen konnte man aus dem vollen, heißem, klapprigen Bus ganz gut beobachten.
  • Die Grenze von Kenia zu Tansania war vorbildlich bürokratisch. Gepäck runter vom Dach des Busses, Einreiseformulare ausfüllen, Befragung durch einen Beamten … und dann landete die handschriftlich ausgefüllte Karteikarte auf einem Berg in der Ecke.
  • Nach einer anschließenden Taxi-Fahrt (80 km) von Arusha nach Moshi, war ich dann völlig kaputt und übermüdet. Habe aber im Hotel eine Reisegruppe von Schulz-Aktiv-Reisen getroffen (geplant), mit denen ich am nächsten Tag zum Kilimanjaro aufbrechen wollte.
  • 1. Tag am Berg: Zunächst Proviant ausfassen und Träger anheuern. Mit einem Kleinbus kamen wir bis auf 1.400 m, dann weiter 7 Stunden zu Fuß über „Machame-Gate“ durch den feuchten Regenwald bis zum „Machame-Camp“ auf 3.000 m. Hakuna matata – kein Problem!
  • 2. Tag am Berg: Weiter zum „Shira-Camp“ in 3.800 m Höhe. Die Vegetation wird weniger und anders, Vulkangestein lässt die Landschaft unheimlich wirken. Abends sahen wir zum ersten Mal den Gipfel, und der Sternhimmel war gewaltig.
  • 3. Tag am Berg: Wir steigen bis auf 4.500 m auf und dann wieder zum „Barranco-Camp“ auf 3.900 m ab. Die Reaktion meines Körpers auf die Höhe hatte ich nicht erwartet: Kopfschmerzen, Übelkeit und Gleichgewichtsstörungen. Hinlegen, abwarten und Tee trinken hat geholfen, am nächsten Morgen war alles wieder gut.
  • 4. Tag am Berg: 13 km Aufstieg über „Karanga-Camp“ auf 4.250 m zum „Barafu-Camp“. Zelten in der Steinwüste in 4.700 m Höhe. Die Zugspitze und das Matterhorn liegen symbolisch unter uns, über uns nur noch Steine, Lava, Eis.
  • 5. Tag am Berg: Um Mitternacht starten wir, um zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu stehen. Kaum geschlafen, es sind -10°C, der Sauerstoffgehalt beträgt nur noch die Hälfte und vor uns liegen 1.200 Höhenmeter. Um 6:30 erreichten wir den Kraterrand, erlebten den Sonnenaufgang und waren dann 7:30 am „Uhuru-Peak“, dem Höchsten Punkt Afrikas, auf dem höchsten freistehenden Berg der Erde!
    Dann 3.000 m Abstieg im Kampf gegen Eis, Kälte und später gegen Schlamm und den „inneren Schweinehund“. Irgendwann leicht angeschlagen angekommen am „Mweka-Camp“, gab es ein Bier. Kinder wussten, dass hier regelmäßig die Bergsteiger vom Kili landen und machten daraus ein Geschäft.
  • 6. Tag am Berg: Die 1.200 m Höhe bis zum „Mweka-Gate“ hatten gestern die Kinder barfuß mit Bier im Rucksack nach oben zurückgelegt, wir nun mit Bergschuhen durch den schlammigen Regenwald nach unten.

Unsere Truppe bestand aus 11 Leuten; Jürgen, 2x Lothar, Steffen, Elke, Carolin, Bernhard, Thomas , Vera, Holger und mir. Alle waren oben (haben uns aber später nie wieder getroffen). Charles, unser Guide, war ganz stolz darauf und wurde von uns und seiner Mannschaft entsprechend gefeiert. Es ist nicht selbstverständlich, wir selbst mussten miterleben, wie die Gruppe, die parallel mit uns gestartet war, am letzten Abschnitt umkehren musste.


Kontakt:                            
Margot Avemark & Konrad Schulze

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